Apostel! (1997)
The Apostle
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Euliss "Sonny" Dewey, ein populärer und schillernder Erweckungsprediger in Texas, hat alles, was er sich wünschen kann: Eine treue Gemeinde, eine schöne Gattin, zwei nette Kinder. Diese sorgsam geordnete Welt zerbricht für Sonny, der seine Überzeugungen bis an den Rand des Wahnsinns vertreten kann, sehr plötzlich. Er ertappt seine Frau mit seinem jüngeren Kollegen Horace, den er in einem Wutanfall mit einem Baseballschläger niederstreckt. Sonny bricht alle Brücken hinter sich ab, flieht nach Louisiana, nimmt eine neue Identität an und tauft sich "Der Apostel". Bald hat er eine neue Gemeinde aufgebaut und wird als Prediger im Radio geschätzt und bekannt. Sogar eine neue Liebe bahnt sich an, doch da kommt seine Ex-Gattin auf seine Spuren. 13 Jahre arbeitete Robert Duvall als Autor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller an "Apostel!", seine Mühen wurden mit einer Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller belohnt.
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Filmkritik
Im Januar 1998 lud der amerikanische Präsident Bill Clinton den Schauspieler und Oscar-Gewinner Robert Duvall ins Weiße Haus ein. In Clintons privatem Kinoraum sahen sie sich gemeinsam "The Apostle" an, der Duvall Jahrzehnte bis zur Fertigstellung gekostet hatte. Der Film ist sein persönliches Meisterwerk, in das er all seine Energien gesteckt hatte. Clinton hatte den Film jedoch in den Tagen, als die Lewinsky-Affäre erste Wellen schlug, nicht nur als Hommage an seinen alten Hollywood-Buddy Robert ausgesucht. Er suchte moralische Stärkung in der Geschichte eines Mannes, der seinen Weg geht, auch wenn ihn Rückschläge immer wieder zurückwerfen.
Sonny ist der Führer einer Methodisten-Kirche irgendwo in Texas. Er widmet sich seiner Lebensaufgabe mit Leidenschaft und Liebe. Dabei verliert er durch seine Hingabe zu Gott jedoch den Blick für die Dinge des täglichen Lebens. Und als er die Entfremdung zu seiner Frau und den Kindern bemerkt, ist es bereits zu spät. Er erwischt Jessie mit einem anderen im Bett. Für ihn das persönliche und berufliche Aus. Er verliert seine Kirche und kurzfristig den Glauben an Gott. Doch nachdem er ausführlich mit sich und seinen Selbstzweifeln gerungen
hat, sucht er noch einmal die Herausforderung. Ganz im Stil amerikanischer Pioniere beschließt er, ohne einen einzigen Cent in der Tasche zu Fuß loszuziehen, um es noch einmal in der Welt einen Neuanfang zu versuchen - ohne sich dabei selbst untreu zu werden.
"The Apostle" ist ein beeindruckender Schauspieler-Film. Zugeschnitten auf das gegerbte Gesicht des Hauptdarstellers, Regisseurs, Drebuchautoren und Produzenten Robert Duvall. Der Blick ist jedoch nicht selbstverliebt, wie das bei manch anderen Schauspieler/Regisseuren ist (man denke nur an Johnny Depps Absturz in "The Brave" oder Sean Penns vielleicht schwärzeste Stunde in "The Crossing Guard"). Duvalls Film zeigt in seiner bewußten Langsamkeit und Betonung des Schauspielens vielmehr, was in heutigen Hollywoodproduktionen (in denen er oft wie in "Armageddon" selbst dabei ist) verloren geht. Kurze Szenen und ein zerstückeltes Script verhindern, daß sich ein Schauspieler voll entfalten kann. Das ist in "The Apostle" mit Sicherheit anders (und er erinnert dabei wohl nicht zufällig an Billy Bob Thorntons Oscargekrönten "Sling Blade"). Das Hauptthema - der Kampf eines Mannes mit inneren Widersprüchen und Rissen - macht verständlich, warum Bill Clinton hier geistiges Asyl gesucht hatte.
Sonny ist der Führer einer Methodisten-Kirche irgendwo in Texas. Er widmet sich seiner Lebensaufgabe mit Leidenschaft und Liebe. Dabei verliert er durch seine Hingabe zu Gott jedoch den Blick für die Dinge des täglichen Lebens. Und als er die Entfremdung zu seiner Frau und den Kindern bemerkt, ist es bereits zu spät. Er erwischt Jessie mit einem anderen im Bett. Für ihn das persönliche und berufliche Aus. Er verliert seine Kirche und kurzfristig den Glauben an Gott. Doch nachdem er ausführlich mit sich und seinen Selbstzweifeln gerungen
hat, sucht er noch einmal die Herausforderung. Ganz im Stil amerikanischer Pioniere beschließt er, ohne einen einzigen Cent in der Tasche zu Fuß loszuziehen, um es noch einmal in der Welt einen Neuanfang zu versuchen - ohne sich dabei selbst untreu zu werden.
"The Apostle" ist ein beeindruckender Schauspieler-Film. Zugeschnitten auf das gegerbte Gesicht des Hauptdarstellers, Regisseurs, Drebuchautoren und Produzenten Robert Duvall. Der Blick ist jedoch nicht selbstverliebt, wie das bei manch anderen Schauspieler/Regisseuren ist (man denke nur an Johnny Depps Absturz in "The Brave" oder Sean Penns vielleicht schwärzeste Stunde in "The Crossing Guard"). Duvalls Film zeigt in seiner bewußten Langsamkeit und Betonung des Schauspielens vielmehr, was in heutigen Hollywoodproduktionen (in denen er oft wie in "Armageddon" selbst dabei ist) verloren geht. Kurze Szenen und ein zerstückeltes Script verhindern, daß sich ein Schauspieler voll entfalten kann. Das ist in "The Apostle" mit Sicherheit anders (und er erinnert dabei wohl nicht zufällig an Billy Bob Thorntons Oscargekrönten "Sling Blade"). Das Hauptthema - der Kampf eines Mannes mit inneren Widersprüchen und Rissen - macht verständlich, warum Bill Clinton hier geistiges Asyl gesucht hatte.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Apostel!"
Land: USAJahr: 1997
Genre: Drama
Originaltitel: The Apostle
Länge: 133 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 08.10.1998
Regie: Robert Duvall
Darsteller: Todd Allen, Farrah Fawcett, Miranda Richardson, Robert Duvall
Kamera: Barry Markowitz
Verleih: Arthaus
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