8 MM (1999)
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Es scheint nur ein Routinefall zu sein, der den ehrgeizigen Privatdetektiv Tom Welles auf seiner Karriereleiter weiter nach oben bringen wird – doch dann stößt eine kleine Rolle Acht-Millimeter-Film für ihn das Tor zu einer verborgenen Hölle auf, in der seine grauenvollsten Vorstellungen Wirklichkeit werden. Eine reiche Witwe heuert Welles an, weil sie im Safe ihres verstorbenen Mannes einen Film gefunden hat, in dem offensichtlich ein junges Mädchen zu Tode gefoltert wird. Um einen Skandal zu vermeiden, soll Welles herausfinden, ob der Film – und insbesondere der darin gezeigte Mord – echt ist. Welles identifiziert die Kleine als Ausreißerin, deren Spur ihn nach Los Angeles führt. Der Pornoshop-Verkäufer Max hilft ihm bei seinen Recherchen und führt ihn in die Sado-Szene der Stadt ein. Immer tiefer gerät Welles in das Reich des exzentrischen Hardcore-Produzenten Dino Velvet. Eine Unterwelt der bizarren Abartigkeiten und mörderischen Perversionen tut sich vor ihm auf, bis er schließlich nicht nur seinen Verstand zu verlieren droht, sondern auch sein eigenes Leben...
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Filmkritik
Die Batman-Reihe hat er bereits ruiniert, nun versetzt Regisseur Joel Schumacher einem anderen Genre den cineastischen Todesstoß: "8mm" ist ein altbackenes Konglomerat abgenutzter Krimiklischees, das sich sich hinter einem pseudomoralisierenden Plot und einem grandios fehlbesetzten Nicolas Cage versteckt, dessen darstellerisches Repertoire sich hier auf die Replikation des Schlafzimmerblicks aus "Stadt der Engel" beschränkt.
Schumachers Vorstellung von Thrill und Spannung erschöpft sich darin, den Zuschauer mit einem unmotivierten Soundtrack aus arabischen Folkloreklängen in den Wahnsinn zu treiben. Dabei ist der scheinheilige Abstieg ins Reich der Perversionen nur eine faschistoide Rechtfertigung von Selbstjustiz: Widersinnig und anmaßend, aalglatt und vorhersehbar begleitet der Film den Privatdetektiv Tom Welles bei seinen Streifzügen durch die ach so widerwärtige Welt der Hardcore-Pornoszene und sorgt dafür, daß auch der naivste Zuschauer die üblen Bösewichte auf den ersten Blick als solche erkennt und verabscheut, schließlich muß Welles die ganze Baggage zum Schluß ja wie Tiere zur Strecke bringen.
Das erlösende Ende aber läßt auf sich warten: Der unlogische Plot hat Löcher wie ein Schweizer Käse und mündet schließlich in einen endlos langen Showdown, in dessen Verlauf der mental sedierte Held mit Mühe das vollbringt, was ein Arnold Schwarzenegger im Handumdrehen erledigt hätte. Dabei ist das moralisierende Beiwerk des Films nur ein lächerlicher Vorwand dafür, sich von einer weltfremden Gewaltszene zur nächsten zu bewegen – von Gesellschaftskritik keine Spur.
Vielleicht wäre einem ja Kevin Walkers ursprüngliches Skript unter die Haut gegangen – inzwischen aber hat sich auch der gefeierte Drehbuchautor ("Seven") öffentlich von Schumachers filmischer Umarbeitung distanziert. Abgründige Lichtblicke wie Amy Morton als untröstliche Mutter des ermorderten Opfers lassen immerhin durchscheinen, daß "8mm" ein weitaus besserer Film hätte werden können. So aber bleibt nur ein großer, armseliger Scherbenhaufen.
Schumachers Vorstellung von Thrill und Spannung erschöpft sich darin, den Zuschauer mit einem unmotivierten Soundtrack aus arabischen Folkloreklängen in den Wahnsinn zu treiben. Dabei ist der scheinheilige Abstieg ins Reich der Perversionen nur eine faschistoide Rechtfertigung von Selbstjustiz: Widersinnig und anmaßend, aalglatt und vorhersehbar begleitet der Film den Privatdetektiv Tom Welles bei seinen Streifzügen durch die ach so widerwärtige Welt der Hardcore-Pornoszene und sorgt dafür, daß auch der naivste Zuschauer die üblen Bösewichte auf den ersten Blick als solche erkennt und verabscheut, schließlich muß Welles die ganze Baggage zum Schluß ja wie Tiere zur Strecke bringen.
Das erlösende Ende aber läßt auf sich warten: Der unlogische Plot hat Löcher wie ein Schweizer Käse und mündet schließlich in einen endlos langen Showdown, in dessen Verlauf der mental sedierte Held mit Mühe das vollbringt, was ein Arnold Schwarzenegger im Handumdrehen erledigt hätte. Dabei ist das moralisierende Beiwerk des Films nur ein lächerlicher Vorwand dafür, sich von einer weltfremden Gewaltszene zur nächsten zu bewegen – von Gesellschaftskritik keine Spur.
Vielleicht wäre einem ja Kevin Walkers ursprüngliches Skript unter die Haut gegangen – inzwischen aber hat sich auch der gefeierte Drehbuchautor ("Seven") öffentlich von Schumachers filmischer Umarbeitung distanziert. Abgründige Lichtblicke wie Amy Morton als untröstliche Mutter des ermorderten Opfers lassen immerhin durchscheinen, daß "8mm" ein weitaus besserer Film hätte werden können. So aber bleibt nur ein großer, armseliger Scherbenhaufen.
Rico Pfirstinger
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Besetzung & Crew von "8 MM"
Land: USAJahr: 1999
Genre: Thriller
Länge: 123 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 01.04.1999
Regie: Joel Schumacher
Darsteller: Jenny Powell, Joaquin Phoenix, Anthony Heald, James Gandolfini, Catherine Keener
Kamera: Robert Elswit
Verleih: Columbia TriStar
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