Hugo Cabret (2011)
Hugo
Martin Scorsese inszeniert Brian Selznicks Bestseller "The Invention of Hugo Cabret" (deutscher Titel: Die Entdeckung des Hugo Cabret) in 3DKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 13 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Geschichte von HUGO CABRET spielt im Jahr 1931 - unter den Dächern von Paris: Der 12-jährige Waisenjunge Hugo Cabret (Asa Butterfield) lebt alleine in den Gemäuern eines gigantischen Pariser Bahnhofs. Seitdem sein Vater (Jude Law) - ein talentierter Uhrenmacher - bei einem Brand ums Leben kam, wohnt Hugo auf dem Dachboden hinter einer großen Bahnhofsuhr. Denn statt zur Schule zu gehen, möchte Hugo die Tradition seines Vaters fortführen: er hält alle Bahnhofsuhren in Schuss und macht täglich seinen Kontrollweg durch die Bahnhofshallen um sie zu reparieren und aufzuziehen. Dabei muss er sich vor dem strengen Stationsvorsteher (Sacha Baron Cohen) in Acht nehmen, der keine Chance auslässt, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Hugos einzige Erinnerungsstücke an seinen Vater sind ein rätselhaftes Notizbuch und ein kaputter Roboter - eine Art Aufziehfigur - die Hugos Vater vor seinem Tod in seiner Uhrmacherwerkstatt zu reparieren versuchte. So lebt Hugo zwischen tickenden Uhren und mysteriösen Notizen, bis er eines Tages auf die neugierige Isabelle (Chloe Moretz) stößt, die sein Leben auf magische Weise verändern wird: Isabelle trägt einen herzförmigen Schlüssel um den Hals, der den Automatenmenschen zum Leben erweckt und dadurch eine geheimnisvolle Nachricht seines Vaters enthüllt...und ehe Hugo sich versieht, befindet er sich schon mittendrin in einem fantastischen und gefährlichen Abenteuer. Mit Hilfe von Isabella und ihrem mürrischen Großvater (Ben Kingsley) kommt er einem außergewöhnlichen Geheimnis auf die Spur, dass seine Herkunft und sein Schicksal für immer verändern wird... Mit der Inszenierung des gleichnamigen und preisgekrönten Meisterwerks von Brian Selzick wagt sich Oscar®-Preisträger Martin Scorsese - der sonst eher für Drama, Action und Crime bekannt ist - nicht nur an seinen ersten 3D-Film, sondern dreht auch erstmals einen Fantasy-Abenteuerfilm für die ganze Familie. In den Hauptrollen glänzen Jude Law (Hugos Vater), Ben Kingsley (Georges Melies), Sascha Baron Cohen (Stationsvorsteher), Christopher Lee (Monsieur Labisse) und Emily Mortimer (Lisette).
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Filmkritik
Paris im Jahre 1931. Der 12-jährige Waisenjunge Hugo (Asa Butterfield) lebt alleine in den Gemäuern des Pariser Bahnhofs. Sein Vater (Jude Law) war ein talentierter Uhrmacher und ist bei einem Brand ums Leben gekommen. Daraufhin hat ihn sein versoffener Onkel mit in seine versteckte Unterkunft in den Bahnhof genommen und sich aus dem Staub gemacht. Seither sorgt Hugo alleine dafür, dass die Bahnhofsuhren richtig gehen – und muss stets auf der Hut vor dem strengen Stationsvorsteher (Sacha Baron Cohen) sein. Von seinem Vater sind Hugo indes nur zwei Erinnerungstücke geblieben: ein Notizbuch und ein kaputter Roboter. Hugo ist überzeugt, dass der Roboter eine Botschaft seines Vaters verbirgt. Aber dafür muss er ihn reparieren und in Gang setzen. Durch einen Zufall lernt er nun eines Tages die gleichaltrige Isabelle (Chloe Grace Moretz) kennen. Und sie hat den Schlüssel zu dem Geheimnis des Roboters, das das Leben aller Beteiligten verändern wird.
Martin Scorseses Verfilmung des Kinderbuches "Die Entdeckung des Hugo Cabret" ist ein wundervoller Film in 3D, dessen Bildern begeistern und entrücken. Der Zuschauer durchfährt den nostalgisch gestalteten Bahnhof, umkreist das Räderwerk der Uhren und lässt sich vom Schnee berieseln. Dabei ist das Innenleben des Bahnhofs in warmen Braun-, Rot- und Goldtönen gehalten, die einen wohlig antiquierten Charme verbreiten. Allerdings kann der Zauber dieser Bilder nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte sehr langsam in Gang kommt und gerade die Anfangssequenz etwas lang geworden ist. Dabei ähnelt der Film insgesamt dem Automatenmenschen, den Hugo liebevoll pflegt. Wie in einem Räderwerk greifen die Szenen perfekt ineinander, aber unter der glatt polierten Oberfläche der makellosen Ausstattung und Inszenierung fehlt der Funken, der dem Film Leben verleiht. Stattdessen ist dieser Film wie Hugos Sicht auf die Welt: Eine große Maschine, in der jedes Teil seinen Platz und seine Funktion hat.
Ohnehin ist "Hugo" weniger ein Kinderfilm als vielmehr eine Hommage an den französischen Illusionisten, Theaterbesitzer und Filmregisseur Georges Méliès, der zu den Pionieren der Filmgeschichte gehört. Er setzte als erster Spezialeffekte wie Stop-Motion, Zeitraffer, Mehrfachbelichtungen und handgemalte Kolorierungen ein, vielen gilt er als Vater des erzählerischen Kinos. Doch im Gegensatz zu "The Artist", der den Zuschauer den Zauber des Kinos wieder erleben lässt, fokussiert Martin Scorsese das Handwerk und die technischen Aspekte des Kinos. So wie er zeigt, welche Möglichkeiten in dem Einsatz der 3D-Technik stecken, hatte Méliès einst den Einsatz von Spezialeffekte revolutioniert. Daher sind letztendlich auch die Rückblicke in die Filmgeschichte das Kernstück des Films. Alleine die Ausschnitte aus Méliès‘ "Reise zum Mond" aus dem Jahr 1902 inspirieren hoffentlich manche Kinogänger, sich einige der Originale noch einmal anzusehen und sich mit den Anfängen des Films zu beschäftigen. Und damit hätte Martin Scorsese, der sich seit Jahren für die Restaurierung von altem Filmmaterial einsetzt, mit seinem für elf Oscars nominierten 3D-Film viel erreicht.
Fazit: In seiner visuell eindrucksvollen Liebeserklärung an das Kino schlägt Martin Scorsese einen großen Bogen von den Anfängen des Films mit einfachen Projektionen bis hin zur Entwicklung des 3D-Verfahrens. Doch bei aller mechanischen Präzision und technischen Makellosigkeit fehlt der Geschichte ein wenig der Zauber, der die Herzen der Zuschauer berührt.
Martin Scorseses Verfilmung des Kinderbuches "Die Entdeckung des Hugo Cabret" ist ein wundervoller Film in 3D, dessen Bildern begeistern und entrücken. Der Zuschauer durchfährt den nostalgisch gestalteten Bahnhof, umkreist das Räderwerk der Uhren und lässt sich vom Schnee berieseln. Dabei ist das Innenleben des Bahnhofs in warmen Braun-, Rot- und Goldtönen gehalten, die einen wohlig antiquierten Charme verbreiten. Allerdings kann der Zauber dieser Bilder nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte sehr langsam in Gang kommt und gerade die Anfangssequenz etwas lang geworden ist. Dabei ähnelt der Film insgesamt dem Automatenmenschen, den Hugo liebevoll pflegt. Wie in einem Räderwerk greifen die Szenen perfekt ineinander, aber unter der glatt polierten Oberfläche der makellosen Ausstattung und Inszenierung fehlt der Funken, der dem Film Leben verleiht. Stattdessen ist dieser Film wie Hugos Sicht auf die Welt: Eine große Maschine, in der jedes Teil seinen Platz und seine Funktion hat.
Ohnehin ist "Hugo" weniger ein Kinderfilm als vielmehr eine Hommage an den französischen Illusionisten, Theaterbesitzer und Filmregisseur Georges Méliès, der zu den Pionieren der Filmgeschichte gehört. Er setzte als erster Spezialeffekte wie Stop-Motion, Zeitraffer, Mehrfachbelichtungen und handgemalte Kolorierungen ein, vielen gilt er als Vater des erzählerischen Kinos. Doch im Gegensatz zu "The Artist", der den Zuschauer den Zauber des Kinos wieder erleben lässt, fokussiert Martin Scorsese das Handwerk und die technischen Aspekte des Kinos. So wie er zeigt, welche Möglichkeiten in dem Einsatz der 3D-Technik stecken, hatte Méliès einst den Einsatz von Spezialeffekte revolutioniert. Daher sind letztendlich auch die Rückblicke in die Filmgeschichte das Kernstück des Films. Alleine die Ausschnitte aus Méliès‘ "Reise zum Mond" aus dem Jahr 1902 inspirieren hoffentlich manche Kinogänger, sich einige der Originale noch einmal anzusehen und sich mit den Anfängen des Films zu beschäftigen. Und damit hätte Martin Scorsese, der sich seit Jahren für die Restaurierung von altem Filmmaterial einsetzt, mit seinem für elf Oscars nominierten 3D-Film viel erreicht.
Fazit: In seiner visuell eindrucksvollen Liebeserklärung an das Kino schlägt Martin Scorsese einen großen Bogen von den Anfängen des Films mit einfachen Projektionen bis hin zur Entwicklung des 3D-Verfahrens. Doch bei aller mechanischen Präzision und technischen Makellosigkeit fehlt der Geschichte ein wenig der Zauber, der die Herzen der Zuschauer berührt.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Hugo Cabret"
Land: USAWeitere Titel: The Invention of Huge Cabret 3D; Die Entdeckung des Hugo Cabret
Jahr: 2011
Genre: Mystery, 3D
Originaltitel: Hugo
Länge: 126 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 09.02.2012
Regie: Martin Scorsese, Chris Wedge
Darsteller: Asa Butterfield, Ray Winstone, Christopher Lee, Emily Mortimer, Ben Kingsley
Verleih: Paramount Pictures Germany
Awards - Oscar 2012Weitere Infos
- Bestes Szenenbild
Dante Ferretti, Francesca Lo Schiavo - Beste Kamera - Robert Richardson
- Bester Ton
Tom Fleischman, John Midgley - Bester Tonschnitt
Philip Stockton, Eugene Gearty - Beste visuelle Effekte
Rob Legato, Joss Williams, Ben Grossman, Alex Henning - Bester Film
- Beste Regie - Martin Scorsese
- Bestes adaptiertes Drehbuch - John Logan
- Bestes Kostümdesign
Sandy Powell - Bester Schnitt - Thelma Schoonmaker
- Beste Filmmusik - Howard Shore
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TV-Tips für Freitag (8.4.): Martin Scorsese feiert das Kino
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