The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten (2011)
The Descendants
US-Familiendrama mit George Clooney in der Hauptrolle: Nachdem seine Frau durch einen schweren Unfall ins Koma fällt und er ausgerechnet von seiner Tochter erfährt, dass die Komatöse eine Affäre hatte und ihn verlassen wollte, ist der von seiner Familie entfremdete Anwalt Matt King gezwungen, seine Vergangenheit ganz neu zu bewerten...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die weitläufige Familie King hat von Mitgliedern der hawaiianischen Königsfamilie und Missionaren haben vor Generationen unschätzbar wertvolles Land erhalten, das zu den letzten unberührten tropischen Strandabschnitten Hawaiis gehört. Anwalt Matt King (George Clooney) verwaltet das traumhafte Grundstück, das bislang von Generation zu Generation weitergegeben wurde, nun aber verkauft werden soll.
Mit seiner Frau Elizabeth (Patricia Hastie) führt er eine nach außen hin ganz normale Ehe, tatsächlich aber kümmern sich beide hauptsächlich um ihre Karrieren. Zu seinen Töchtern, der 10-jährigen Scottie (Amara Miller) und der 17-jährigen Alexandra (Shailene Woodley), hat Matt kein besonders enges Verhältnis. Erst als seine Frau nach einem Speed-Boat-Unfall vor Waikiki schwer verletzt ins Koma fällt, sieht King die Notwendigkeit, die Beziehung zu seinen Töchtern wieder zu vertiefen.
Da erklärt ihm ausgerechnet Alexandra, dass seine Frau einen Liebhaber hatte und die Scheidung plante und so muss Matt erschüttert feststellen, dass er, um seine Zukunft zu ordnen, seine ganze Vergangenheit neu bewerten musss. Dafür begibt er sich, mit seinen Töchtern im Schlepptau und ziemlich planlos, auf die Suche nach dem Liebhaber seiner Frau - und kommt dabei nach langer Zeit den Mädchen wieder näher...
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Filmkritik
Matt King (George Clooney) lebt mit seiner Familie auf Hawaii. Er ist Anwalt, verheiratet und hat zwei Töchter. Hauptsächlich kümmert er sich um die Verwaltung des Familienvermögens, für das er als Treuhänder verantwortlich ist. Seine Familie ist Nachfahre der hawaiianischen Königsfamilie und von Missionaren, daher gehört ihnen eines der letzten unberührten Stücke Land der Insel. Ein Verkauf – für den die Mehrheit der Familie ist – würde ihnen eine halbe Milliarde Dollar einbringen. Als Kings Ehefrau Elizabeth (Patricia Hastie) nach einem Speed-Boat-Unfall ins Koma fällt, gerät seine sichere Welt jedoch ins Wanken. Fortan muss er sich nicht nur um die 17-jährige Alexandra (Shailene Woodley) und die 10-jährige Scottie (Amara Miller) kümmern, sondern er erfährt zudem, dass seine Ehefrau eine Affäre hatte und ihn verlassen wollte. Irgendetwas muss er tun, allerdings ist Antriebskraft nicht gerade Matts Stärke. Eher planlos sucht er nach dem Liebhaber seiner Frau, außerdem weiß er auch nicht, wie er sich seinen Töchtern gegenüber verhalten sollte.
Aufrichtig versucht Matt sein Bestes, um in der wohl wichtigsten Woche seines Lebens die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei zeigt Alexander Payne wie schon in "Sideways" und "About Schmidt" auch in "The Descendants", dass er ein wunderbarer Beobachter für die kleinen Grausamkeiten des Alltags ist. Er entlarvt die Schwächen seiner Figuren, die stets zutiefst menschlich sind und beweist ein großartiges Gespür für Stimmungen. Wenn Matt beispielsweise seiner Tochter Alexandra – die sich gerade im Pool befindet – erklärt, dass ihre Mutter nicht mehr erwachen wird und sie ihren Kummer unter Wasser herausschreit, spiegelt diese Sequenz Matts Überforderung und Alexandras hinter einer trotzigen Fassade versteckte Verletzlichkeit gleichermaßen wider. Und es ist ein sehr berührender Moment.
Über weite Strecken gelingt Alexander Payne diese Balance zwischen Tragik und Komik, wobei sich insbesondere George Clooney als Glücksgriff für die Hauptrolle erweist. Es ist anfangs schwer vorstellbar, dass eine Frau, die mit ihm verheiratet ist, unglücklich in der Ehe sein könnte. Aber allmählich schält sich seine Durchschnittlichkeit heraus, seine Fehler. Außerdem nutzt George Clooney die Möglichkeit hervorragend aus, endlich einen eher durchschnittlichen Charakter zu spielen. Auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt: Beau Bridges sorgt als Matts Hippie-Cousin in seinen kurzen Auftritten für einen langanhaltenden Eindruck, Robert Forster gibt seiner Rolle als schroffer Schwiegervater einen Hauch Verletzlichkeit. Shailene Woodley spielt die eigensinnige, kluge und dennoch reizbare Alexandra mit einer gelungenen Mischung aus pubertärem Widerwillen und erwachsenem Verhalten. Und Amara Miller verleiht Scottie einen Hauch Sonderbarkeit. Hier zeigt sich Paynes Stärke in der Schauspielerführung, aber auch die Ausgewogenheit des Drehbuchs. So offenbart sogar der sprücheklopfende Sidekick Sid (Nick Krause) mehr Tiefe als seine Einführung vermuten lässt.
"The Descendants" erzählt eine im Grunde genommen unspektakuläre Geschichte in vielen eindrucksvollen Aufnahmen. Dabei ist der Film sogar am Ende, an dem sich Alexander Payne eines der klischeehaftesten Bilder des Kinos und Fernsehens bedient, frei von Kitsch. Allerdings können die feine Ironie und der formidable George Clooney nicht vollends über einige Längen des Films hinwegtrösten, dem eine leichte gestraffte Handlung gut getan hätte. Und so bleibt "The Descendants" ein warmherziger Film, der insbesondere mit seinen Schauspielern überzeugt,
Fazit: "The Descendants" ist eine sehenswerte Tragikomödie, die George Clooney in oscarverdächtiger Höchstform zeigt.
Aufrichtig versucht Matt sein Bestes, um in der wohl wichtigsten Woche seines Lebens die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei zeigt Alexander Payne wie schon in "Sideways" und "About Schmidt" auch in "The Descendants", dass er ein wunderbarer Beobachter für die kleinen Grausamkeiten des Alltags ist. Er entlarvt die Schwächen seiner Figuren, die stets zutiefst menschlich sind und beweist ein großartiges Gespür für Stimmungen. Wenn Matt beispielsweise seiner Tochter Alexandra – die sich gerade im Pool befindet – erklärt, dass ihre Mutter nicht mehr erwachen wird und sie ihren Kummer unter Wasser herausschreit, spiegelt diese Sequenz Matts Überforderung und Alexandras hinter einer trotzigen Fassade versteckte Verletzlichkeit gleichermaßen wider. Und es ist ein sehr berührender Moment.
Über weite Strecken gelingt Alexander Payne diese Balance zwischen Tragik und Komik, wobei sich insbesondere George Clooney als Glücksgriff für die Hauptrolle erweist. Es ist anfangs schwer vorstellbar, dass eine Frau, die mit ihm verheiratet ist, unglücklich in der Ehe sein könnte. Aber allmählich schält sich seine Durchschnittlichkeit heraus, seine Fehler. Außerdem nutzt George Clooney die Möglichkeit hervorragend aus, endlich einen eher durchschnittlichen Charakter zu spielen. Auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt: Beau Bridges sorgt als Matts Hippie-Cousin in seinen kurzen Auftritten für einen langanhaltenden Eindruck, Robert Forster gibt seiner Rolle als schroffer Schwiegervater einen Hauch Verletzlichkeit. Shailene Woodley spielt die eigensinnige, kluge und dennoch reizbare Alexandra mit einer gelungenen Mischung aus pubertärem Widerwillen und erwachsenem Verhalten. Und Amara Miller verleiht Scottie einen Hauch Sonderbarkeit. Hier zeigt sich Paynes Stärke in der Schauspielerführung, aber auch die Ausgewogenheit des Drehbuchs. So offenbart sogar der sprücheklopfende Sidekick Sid (Nick Krause) mehr Tiefe als seine Einführung vermuten lässt.
"The Descendants" erzählt eine im Grunde genommen unspektakuläre Geschichte in vielen eindrucksvollen Aufnahmen. Dabei ist der Film sogar am Ende, an dem sich Alexander Payne eines der klischeehaftesten Bilder des Kinos und Fernsehens bedient, frei von Kitsch. Allerdings können die feine Ironie und der formidable George Clooney nicht vollends über einige Längen des Films hinwegtrösten, dem eine leichte gestraffte Handlung gut getan hätte. Und so bleibt "The Descendants" ein warmherziger Film, der insbesondere mit seinen Schauspielern überzeugt,
Fazit: "The Descendants" ist eine sehenswerte Tragikomödie, die George Clooney in oscarverdächtiger Höchstform zeigt.
Sonja Hartl
TrailerAlle "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten"
Land: USAJahr: 2011
Genre: Drama
Originaltitel: The Descendants
Länge: 110 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 26.01.2012
Regie: Alexander Payne
Darsteller: George Clooney, Shailene Woodley, Beau Bridges, Matthew Lillard, Linda Rose Herman
Kamera: Phedon Papamichael
Verleih: 20th Century Fox
Awards - Oscar 2012Weitere Infos
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Jim Rash
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Nat Faxon
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Alexander Payne
- Bester Film
- Beste Regie - Alexander Payne
- Bester Hauptdarsteller - George Clooney
- Bester Schnitt - Kevin Tent
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