Nemesis (2010)
Deutsches Drama: Das Paar Robert und Claire scheint glücklich, doch als Claires Schwester tot in Robert und Claires italienischem Zweithaus gefunden wird, schleicht sich Misstrauen in ihre Beziehung ein...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Robert und Claire scheinen ein glückliches Paar zu sein. Sie sind gutsituiert und besitzen ein Zweithaus in Italien, wo sie sich den größten Teil des Jahres aufhalten. Ein Traum - bis Nina, Claires Schwester, in eben jenem Haus in Italien tot aufgefunden wird. Wie sie zu Tode gekommen ist, ist völlig unklar.
Das traumatische Ereignis und ein Verdacht, der sich in die Gedanken schleicht, erschüttern ihre Beziehung und offenbart ihre jahrelang unter den Teppich gekehrten Träume, Sehnsüchte und Wünsche. Und so verwandelt sich ihre gückliche Beziehung in einen Albtraum...
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Filmkritik
"Nemesis" wurde bereits im Jahr 2006 gedreht. Das kleine Low Budget Kammerspiel war der letzte Film, für den Ulrich Mühe vor der Kamera stand, er starb im Jahr 2007. Der Film aber brauchte einige Jahre um seinen Weg in die Kinos zu finden - erst zog sich die Nachbearbeitung hin, dann, nach dem Tod Mühes, wollte Lothar den Film nicht auf der Leinwand sehen (angesichts des Plotverlaufs, der hier nicht wiedergegeben werden soll, eine nachvollziehbare Entscheidung). Die Regisseurin und ihre Hauptdarstellerin einigten sich schließlich, doch auch Lothar starb, im Juli 2012, bevor der Film seinen offiziellen Start erlebte.
So kommt es jetzt zu der etwas makaberen Situation, dass ein Kammerspiel mit zwei Hauptdarstellern in die Kinos kommt, die beide tot sind. Und mit diesem Film, in dem Ulrich Mühe und Susanne Lothar ein Paar spielen, dass sich gegenseitig misstraut - zurecht, wie sich bald herausstellt - wird einem noch einmal vor Augen geführt, welch großartige Schauspieler sie beide waren, welch außergewöhnliche Talente die deutsche Schauspielerszene mit ihnen verloren hat. Für Regisseurin Nicole Mosleh (und vermutlich für jeden Regisseur, mit denen Lothar und Mühe zusammengearbeitet haben) waren ihre beiden Hauptdarsteller ein Glücksgriff - so ungekünstelt und rundheraus glaubwürdig spielen sie das in einer Extremsituation feststeckende, in Liebe und Hass zugleich aneinander gekettete Paar.
Die Erzählung dieses Dramas, dass sich bald in einen Krimi verwandelt, ist verschachtelt, vieles erfährt man durch optisch mit verblassten Farben gekennzeichnete Rückblenden und manches (natürlich) erst in der letzten Szene - auch wenn sich schon einige Minuten vor Schluss das Ende bereits andeutet (tatsächlich gibt es von Anfang an kaum mehr als zwei mögliche Enden). Es gibt einige nette Regie-Einfälle und auch das Drehbuch ist weitgehend gelungen und spielt hin und wieder mit der Tatsache, dass eigentlich ganz normale Sätze, im passendem Kontext, eine fiese Doppeldeutigkeit bekommen können, wodurch man die Zuschauer wunderbar verunsichern kann.
Erzählt wird in genau dem richtigen Tempo, ruhig, aber dennoch ohne spürbare Längen. Das eigentliche Erlebnis aber bleiben Susanne Lothar und Ulrich Mühe. Allein für dieses letzte Wiedersehen lohnt der Kinobesuch.
Fazit: Als ruhiges Kammerspiel ohne Längen inszeniertes Beziehungsdrama mit Krimi-Elementen, dass vor allem wegen der inzwischen verstorbenen grandiosen Hauptdarsteller Ulrich Mühe und Susanne Lothar lohnt.
So kommt es jetzt zu der etwas makaberen Situation, dass ein Kammerspiel mit zwei Hauptdarstellern in die Kinos kommt, die beide tot sind. Und mit diesem Film, in dem Ulrich Mühe und Susanne Lothar ein Paar spielen, dass sich gegenseitig misstraut - zurecht, wie sich bald herausstellt - wird einem noch einmal vor Augen geführt, welch großartige Schauspieler sie beide waren, welch außergewöhnliche Talente die deutsche Schauspielerszene mit ihnen verloren hat. Für Regisseurin Nicole Mosleh (und vermutlich für jeden Regisseur, mit denen Lothar und Mühe zusammengearbeitet haben) waren ihre beiden Hauptdarsteller ein Glücksgriff - so ungekünstelt und rundheraus glaubwürdig spielen sie das in einer Extremsituation feststeckende, in Liebe und Hass zugleich aneinander gekettete Paar.
Die Erzählung dieses Dramas, dass sich bald in einen Krimi verwandelt, ist verschachtelt, vieles erfährt man durch optisch mit verblassten Farben gekennzeichnete Rückblenden und manches (natürlich) erst in der letzten Szene - auch wenn sich schon einige Minuten vor Schluss das Ende bereits andeutet (tatsächlich gibt es von Anfang an kaum mehr als zwei mögliche Enden). Es gibt einige nette Regie-Einfälle und auch das Drehbuch ist weitgehend gelungen und spielt hin und wieder mit der Tatsache, dass eigentlich ganz normale Sätze, im passendem Kontext, eine fiese Doppeldeutigkeit bekommen können, wodurch man die Zuschauer wunderbar verunsichern kann.
Erzählt wird in genau dem richtigen Tempo, ruhig, aber dennoch ohne spürbare Längen. Das eigentliche Erlebnis aber bleiben Susanne Lothar und Ulrich Mühe. Allein für dieses letzte Wiedersehen lohnt der Kinobesuch.
Fazit: Als ruhiges Kammerspiel ohne Längen inszeniertes Beziehungsdrama mit Krimi-Elementen, dass vor allem wegen der inzwischen verstorbenen grandiosen Hauptdarsteller Ulrich Mühe und Susanne Lothar lohnt.
Julia Nieder
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Besetzung & Crew von "Nemesis"
Land: Deutschland, ItalienJahr: 2010
Genre: Drama
Länge: 83 Minuten
Kinostart: 15.11.2012
Regie: Nicole Mosleh
Darsteller: Waldemar Kobus, Susanne Lothar, Hildegard Schroedter, Gesine Cukrowski, Francesco D'Ignazio
Kamera: Henning Brümmer
Verleih: limagofilm
ZusatzinformationAlles anzeigen
Nach drei Jahren gerichtlicher Auseinandersetzungen der Schauspielerin Susanne Lothar, die hier neben ihrem Gatten die Hauptrolle gespielt hatte, mit Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin [...mehr] Nicole Mosleh konnten sich die Beiden schließlich einigen."Nemesis" erlebte auf den Internationalen Hofer Filmtagen in Anwesenheit von sowohl Mosleh wie auch Susanne Lothar seine Premiere.Verknüpfungen zu "Nemesis"Alle anzeigen
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